Tag 1: Heute soll sie losgehen unsere Testtour das Ziel ist noch nicht bekannt, soweit wie uns die alten Reifen tragen. Wir wollten um sechs losfahren, es wurde acht, na ja wenigstens war das Wetter schön. Es kommt einem schon reichlich komisch vor, auf der Autobahn mit 65 zu fahren, aber wie sich später heraus stellte ist das alles nur eine Frage der Gewohnheit. Auf unserer Fahrt Richtung Dresden gab es keine besonderen Vorkomnisse, wir haben recht häufig geschaut, ob die Reifen nicht zu heiß laufen, da bei solch alten Teilen die Gefahr recht groß ist, das sie sich welken und kaputt gehen. Ist aber nicht der Fall gewesen. Abends kurz vor der tschechischen Grenze haben wir die Eltern von Benni abgesetzt. Bei Schmilkau ging es über die Grenze, zeitgleich mit dem Grenzübergang setzte der Regen ein. Wir sind dann noch bis Prag gefahren, da wir nicht uns nicht sicher wahren, wie sicher Tschechin bei Nacht ist, haben wir uns direkt in die Stadt gestellt, unweit von einem Polizeirevier. Wir sind dann Essen gegangen leider haben wir keine einheimische Küche gefunden, wir landeten beim Chinesen. Was man bei uns pro Person bezahlt, zahlt man in Prag zu dritt. Kurz vorm einschlafen war auf einmal Taschenlampenlicht im Fenster, (sollten die Kriminellen hier wirklich so schnell sein?), nein es war die Polizei, die dachte Herr Mertens (unser Maskottchen) sei ein Mensch. Nach kurzer Paßkontrolle verschwanden sie wieder ins Dunkel der Nacht. Das war also der erste Tag 700 Kilometer nicht schlecht. ![]() (Auf dem Weg in die Tschechei ) (An der tschechischen Grenze, dort haben wir Bennis Eltern abgesetzt) Wir haben erst mal ausgeschlafen! Benni und Johannes haben sie ein wenig die Stadt angeschaut. Ich hatte dazu keinen Nerv, weil ich recht ordentlich erkältet war, und der Regen immer noch andauerte. Wir sind dann nach einem, (lecker) Müsli Frühstück in Richtung Slowakei aufgebrochen. Dort ging der Spaß dann los, an der Grenze wollte der Zöllner unbedingt seinen Lohn aufbessern, also ging die Suche los, er kam dann auf unseren TÜV zu sprechen und meinte der wäre abgelaufen. I ch sagte ihm der sei noch zwei Wochen gültig, darauf hin meinte er „zwei Monaten im Vor“. Ich habe ihn gefragt was das bedeutet. „entweder nach Deutschland zurück, TÜV mache, oder Bußgeld“ sagte er. Ich habe ihn dann von 140 auf 100 DM runter gehandelt. Zum Schluß habe ich ihm 80 gegeben, und wir haben die Grenze passiert. Solche Karkalaken!!! In der Slowakei regnete es weiter, wir entschlossen uns noch am selben Tag weiter nach Ungarn zu fahren. Außerdem hatten wir die Befürchtung, das die Slowaken uns unseren Wagen abnehmen würden, und ihn als modernes Straßenbaufahrzeug Zweck entfremden. Wir kamen ohne weitere Schwierigkeiten zur ungarischen Grenze. Neue Grenze neues Spiel. Ausreise aus der Slowakei war kein Problem, nach Ungarn rein zukommen schon eher. „Gruhne Versicherungkarte bitte“ also doch was vergessen. Ich habe ihm erst mal unsere grünen Pässe gegeben. Nachdem ich ihm alles, was wir an grünen Papieren dabei hatten, gezeigt hatte, wurde es ihm zu bunt (grün) und er lies uns so durch. Die Schlage hinter uns hatte auch schon ein ganz beachtliche Länge erreicht. Nachmal Glück gehabt. In der Nacht kamen wir in Budapest an. Das Wetter überraschte uns wieder einmal mit Regen, also gingen wir ohne noch etwas zu machen ins Bett. (Der nackte Mann auf dem Buderpester Berg, Benni hat ihn mit der Kamera erwischt, es gibt sie überall die Nudiisten ) (In Budapest) (Blick über Budapest ) Tag 3: Wir haben uns erst mal Budapest angeschaut, anschließend sind wir weiter in Richtung Ballaton gefahren. Leider mußten wir feststellen, das der Ballatonsee nicht viel mehr ist als ein Mallorca für weniger gut betuchte. Kurz gesagt, jede Menge Deutsche mit Bierdosen und nicht viel von dem zu spüren, was man sich so unter Ballaton vorstellt. Nach 3 Tagen ohne Dusche, sind wir dann noch im Plattensee baden gegangen. Unsere ADAC Angaben, laut denen Diesel in Ungarn 90 Pfennig kostet waren sehr veraltet. Daraufhin versuchten wir von einem Bauern Diesel anzukaufen. Als Benni Geld ihm Geld zeigte und auf unseren leeren Tank klopfte, schüttelte er nur den Kopf, und zeigte auf seine beiden Pferde. Wahrscheinlich hat er gedacht wir wollen ihm Diesel verkaufen. Er war übrigens das einzige was uns das Gefühl gegeben hat am Ballaton zu sein. Die Nacht wollten wir möglichst nah am See verbringen, daraus ist aber nichts geworden, weil man überall bezahlen muß, und wir nicht auf einen Campingplatz gehen wollten. Das ganze endete irgendwo am Straßenrand. ![]() (Der Ballatonbauer dem Benni Sprit abkaufen wollte) (Am Plattensee unser Steg, sehr gepflegt) (Baden im See, sehr schönes Wetter) Den nächsten Tag kamen ein paar Jugendliche und wollten von uns Geld für die Nutzung des Weges haben, sie waren der Meinung, er gehöre zum Parkplatz. Wir ließen uns nicht darauf ein, die Diskussion ging solange weiter bis die Polizei kam. Es ging zwar nur um ca. 3 Mark, aber das war uns egal. Der Polizei war das anscheinend auch egal, sie hörten uns überhaupt nicht zu, und fingen erst mal an den Wagen zu untersuchen. Pass und Papiere wurden überprüft, das ging so lange bis wir das Geld bezahlten, wir hatten keine Lust für 3 Mark auf dem Revier oder wie immer das in Ungarn heißt zu landen. Unser Verlangen nach dem Ballaton war gesättigt. Der Wetterbericht versprach zwar Besserung, wir gingen aber davon aus das bei schönerem Wetter noch mehr Touristen mit Bierdosen aus ihren Löchern kommen würden. Es stellte sich die Frage wo wir nun hinfahren sollten, zum schwarzen Meer? Da gab es nur ein paar Probleme, erstens, hatten wir nix grun Karte und zweites hatten wir nicht mit Dieselpreisen von 2 DM gerechnet. Da erinnerten wir uns das wir in der Nähe von Prag ein paar sehr schöne Plätze gesehen hatten. Also entschlossen wir uns dafür wieder in die Tschechei zu fahren. Auf in Richtung Budapest. Nachts um 3 kamen wir an der slowakischen Grenze an, (unsere Freunde die Zöllner erwarteten uns bereits.). Das alte Spiel mit grünen Versicherungskarte, begann von neuem. Alles grün half nichts, wir sollten auf alle Fälle zahlen. Inoffiziell 50 DM. Mit einer Stiege Alsterwasser wollte man sich auch nicht zufrieden geben. Nach einer etwas längeren Diskussion mit den Zöllnern, zogen wir uns in den Wagen zurück um die Lage zu besprechen. Zur österreichischen Grenze waren es ca. 40 KM, zwar ein Umweg, auf der anderen Seite würden wir von da aus keine Schwierigkeiten haben in die Tschechei einzureisen. Außerdem wollten wir auf keinen Fall etwas bezahlen, so viel Stolz hatten wir inzwischen bekommen. Die Zöllner haben ganz schön blöd geschaut, als wir mitten an der Grenze umgedreht haben. Wir sind dann ohne Probleme nach Österreich eingereist. Um 5 Uhr nachts haben wir uns auf einen Feldweg gestellt und geschlafen. Komisches Gefühl sich einfach hinzustellen, ohne die Befürchtung zu haben das jemand kommt und einen ausrauben will. ![]() (Baustelle in Ungarn, andere Länder, andere LKW,s (Kras, Kamaz), so klein kann ein Deutz wirken. Tag 5:
Nach dem Aufstehen und unsrem inzwischen bewerten Müslifrühstück sind wir nach Wien gafahren. Wir haben uns in die Nähe des Pratas gestellt. Johannes und ich haben uns auf die Deutz-Haube gesetzt und uns ausgeruht, wären Benni seiner Lieblings Beschäftigung dem schlafen nachgegangen ist. An sich nicht weiter erwähnenswert, ich schreibe dies nur, weil es ein Gefühl war was nur ganz schwer zu beschreiben ist. Man sitzt in Wien auf einem Auto das 38 Jahre alt ist, die Menschen um einen herum sind alle hektisch im Gange, und man selbst, kommt sich ganz unwirklich vor. Nach ein paar Stunden in Wien ging es in Richtung Tschechische Grenze, an einer Fährüberfahrt, habe ich eine sehr interessante Österreicherin kennengelernt, sie sprach mich auf die URL auf dem Wagen an, und fragte mich was es damit auf sich habe. Ich erklärte ihr während ich die Fettpunkte nachschmierte worum es geht. Sie erzählte mir sie wäre mit dem Motorrad ein halbes Jahr durch Indien gereist. Sie mußte dann ganz schnell los, und meinte sie würde sich mal die Page anschauen, und sie melden. Kam zwar bis heute nichts. Aber das eine junge Frau alleine mit dem Motorrad durch Indien fährt, hat mich schwer beeindruckt. Es ging dann wieder in die Tschechei, obwohl ich gerne noch ein wenig ist Österreich geblieben wäre. Wie voraus gesagt kamen wir ohne Probleme in die Tschechei. Wir sind noch ein Stück gefahren und haben uns irgendwo an einen Fluß gestellt. Nach einem üppigen Abendessen ging es dann ins Bett.
(Schlafplatz in Östereich) Tag 6: Am nächsten Morgen ist uns dann aufgefallen wie schön der Ort überhaupt war, an dem wir uns befanden. Wir beschlossen uns ein wenig von der Fahrerei der letzten Tage zu erholen und den Tag über da zu bleiben. Das Wetter war endlich auf unserer Seite wir wurden mit 35 Grad belohnt. Gegen Mittag sind wir auf ein altes verlassenes Bergwerg gestiegen. Was uns oben erwartete überstieg unsere Erwartungen bei weitem. Eine Landschaft wie im wilden Westen, auf dem Bergwerk überall verlassene Arbeiterhütten und Förderanlagen. Eine Kulisse wie sie in einem Hollywood Streifen nicht besser sein könnte. Hoffentlich kann man auf den Fotos ein wenig das nachempfinden, was wir empfunden haben.
Die Eindrücke des Bergwerks ließen uns nicht mehr los, nach unserer Rückkehr und einem Bad um Fluß, haben wir uns entschlossen die Nacht auf dem Bergwerk zu verbringen. Am späten Nachmittag brachen wir auf. Immer dem Berg entgegen. Auf halber Strecke passierten wir einen Feldweg, das es an der Seite ca. 3 Meter steil nach unten ging, habe ich trotz der Warnungen von Benni und Johannes nicht wahrgenommen. Und schon war es passiert, der Wagen rutschte ab, und drohte zu kippen. Das Vorderrad war schon fast in der Luft, zurück ging nicht weil der Boden zu matschig war, und vor ging auch nicht weil der Wagen mit jedem Meter nach vorne um einen Meter weiter abrutschte. Nach kurzer hektischer Besprechung haben wir uns entscheiden, die Winde einzusetzen. Das Stahlseil wurde am nächsten Baum befestigt. Der Wagen drehte sich in Richtung Baum und befreite sich aus seiner Lage. Die Erleichterung war nicht zu beschreiben, zum Glück haben wir ein Fahrzeug mit Winde gewählt. Wir kamen heile auf der Spitze der Berges an. Auf unser Vorhaben ein wenig Schrott als Test mit Winde wegzuziehen, kam nach dieser Aktion keiner mehr zu sprechen. Den Rest des Abends haben wir damit verbracht wie kleine Kinder riesige Felsbrocken die Schlucht hinunter zu rollen, und die herrliche Aussicht zu genießen. ![]() (Am Feuer) (Das Flußpanoramo) (Auf dem Bergwerk, verlassene Maschinen) (Seilwinde sei Dank, es sieht nicht so schlimm aus, es war aber ziemlich krass kurz vorm umkippen ) Wir sind recht früh aufgestanden. Während des Frühstücks, haben wir Radio gehört, und so ziemlich alle Sender empfangen die es so gibt, das lag wohl an der Grenznähe und an Höhe in der wir uns befanden. Etwas wehmütig, sind wir dann aufgebrochen. Wir waren am überlegen ob wir noch ins Riesengebirge fahren sollten, aber wir wollten möglichst ohne zu tanken wieder nach Hannover zurück kommen. Gegen Mittag passierten wir die deutsche Grenze, auf der Suche nach einer Bademöglichkeit, fanden wir den Senftenberger See ca. 60 Kilometer hinter Dresden. Spätestens da merkten wir das wir wieder zurück in Deutschland waren, das war das erste mal das mir aufgefallen ist das in Deutschland vor jeder Kurve ein Schild steht, dass auf diese hinweist. Als könne man die Kurve nicht selber sehen. Nach einem ausgiebigen Bad, überredeten mich Benni und Johannes noch am selben Abend zurück zu fahren. Das entsprach zwar nicht so ganz meine Vorstellung, aber auf der anderen Seite sollte das Ganze ja nur ein Test sein. Gerade wenn man sich ein wenig an das Nomadenleben gewöhnt hat, ist es schon wieder vorbei. Einige Bilder vom Bergwerk, ich hoffe man kann die Atmosphäre nachvollziehen.
![]() Tag 8: Nach endloser Fahrt kamen wir gegen 4 Uhr Nachts wieder in Hannover an. Das war also die Testtour, 3000 KM in acht Tagen, ganz ordentlich! Neben ein paar Sachen die man gelernt hat, sie noch jede Menge Verbesserungsvorschläge am Wagen dazu gekommen. |
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